
Yona of the Dawn
Achtung Spoiler!

„Ich war naiv. Ich dachte, die Welt sei friedlich, solange ich es in meinem Palast war. Aber jetzt… weiß ich, wie viel Blut vergießen bedeutet.“
– Yona
Meine Review:
Story:
Prinzessin Yona wächst behütet und sorgenfrei im Königspalast des Königreichs Kouka auf – bis sich ihr Leben an ihrem 16. Geburtstag für immer verändert. Statt eines unbeschwerten Tages mit ihrem Vater muss sie mit ansehen, wie genau der Mensch, dem sie blind vertraut hat, ihn ermordet – ihr Cousin Soo-won.
Was folgt, ist eine Flucht, eine Reise, ein Erwachen.
An der Seite ihres treuen Leibwächters Hak beginnt Yona, sich von einer naiven Prinzessin zu einer entschlossenen jungen Frau zu wandeln. Getrieben vom Wunsch, ihr Volk zu verstehen und ihr Königreich wieder in ein gerechtes Land zu verwandeln, begibt sie sich auf die Suche nach den vier legendären Drachen – um die Macht zu finden, sich selbst und ihr Schicksal zurückzuerobern.
Die Handlung beginnt stark, entwickelt sich spannend und emotional – doch das Ende kommt zu früh. Viel zu viele Handlungsstränge bleiben offen: Wird Yona je zurückkehren? Was ist ihr Platz in der Zukunft des Reiches? Und was wird aus Soo-won?
Am schlimmsten fand ich allerdings den Spoiler ihrer Gefährten/Freunde, also die Menschen die Sie trifft direkt in der zweiten Folge.
Charaktere:
Yona ist eine der stärksten Protagonistinnen, die ich bisher gesehen habe – nicht weil sie mit roher Kraft kämpft, sondern weil sie lernt, Verantwortung zu tragen, Schmerz zu verarbeiten und trotzdem ihren eigenen Weg zu gehen. Ihre Entwicklung ist glaubhaft, berührend und inspirierend.
Hak, ihr loyaler Beschützer, ist nicht nur kampfstark, sondern auch emotional vielschichtig. Die unausgesprochene Liebe zwischen ihm und Yona zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte – voller unausgesprochener Sehnsucht und schmerzhafter Zurückhaltung.
Auch die Drachenkrieger bringen Charme, Witz und Tiefe mit – jede Figur erhält ihren Moment, ohne zur bloßen Nebenrolle zu verkommen.
Doch gerade, weil die Figuren einem so ans Herz wachsen, tut es weh, dass ihre Geschichten nicht vollendet werden.
Emotionen:
Yona of the Dawn trifft ins Herz – mit tragischen Momenten, zarter Romantik und einer wachsenden inneren Stärke.
Yonas Schmerz, Haks stille Liebe, die treue Verbundenheit der Gefährten – all das sorgt für eine emotionale Reise, die nachklingt.
Aber: Der emotionale Höhepunkt, auf den man hinarbeitet, bleibt aus. Statt eines Finales gibt es… ein Innehalten. Kein richtiger Abschluss, kein klares „Wohin geht die Reise?“.
Ende:
Das Ende ist wohl der größte Schwachpunkt dieses Anime.
Zwar wird eine gewisse Etappe abgeschlossen, doch die großen Fragen bleiben unbeantwortet:
Wird Yona ihren Palast zurückfordern? Was wird aus Soo-won? Und was ist mit der angedeuteten, aber nie wirklich ausgesprochenen Romanze zwischen Yona und Hak?
Das alles sorgt für ein unbefriedigendes Gefühl – als hätte man das Ziel fast erreicht, aber dann wird die Geschichte einfach auf Pause gesetzt.
Gesellschaftskritik:
Yona of the Dawn thematisiert Macht, Verantwortung, Gerechtigkeit und soziale Ungleichheit.
Yonas Reise bringt sie mit Menschen in Kontakt, die unter der Herrschaft des Palastes leiden – ein klarer Kontrast zu ihrem bisherigen Leben.
Der Anime kritisiert die Ignoranz privilegierter Eliten und zeigt, dass wahre Stärke nicht in der Geburt, sondern im Handeln liegt.
✨ Fazit:
Yona of the Dawn ist eine mitreißende Geschichte über Verlust, Wachstum und den Mut, sich selbst neu zu erfinden.
Eine Serie mit starker Heldin, tiefgehenden Figuren und einer Welt, die viel Potenzial bietet – aber dieses nicht vollständig ausschöpft.
Aber so, wie es endet, lässt es zu viele Lücken offen, zu viele Gefühle ungesagt.
Für Fans von epischen Reisen, sanfter Romantik und Charakterentwicklung trotzdem absolut sehenswert.
Ein Stück, das nicht laut schreit, sondern lange nachhallt – auch wenn man sich am Ende wünscht, jemand hätte einfach weiter erzählt…